„Im Schnitt verbraucht die eigentliche IT nur die Hälfte der Energie eines Rechenzentrums. Die andere Hälfte geht zu Lasten der Klimatisierung und unterbrechungsfreien Stromversorgung“, sagt Martin Jetter, Mitglied des BITKOM-Präsidiums. Der Leitfaden richtet sich an Betreiber, Berater und Ausrüster von Rechenzentren. Er enthält u.a. eine Checkliste zur Energieberatung von Rechenzentren. „Der BITKOM-Leitfaden soll einen Standard für Energieeffizienz-Analysen für Rechenzentren etablieren“, so Jetter.
Mit einer solchen Energieberatung können Unternehmen viel Geld und Energie sparen. Nach einer aktuellen Studie des Borderstep-Instituts im Auftrag des BITKOM verbrauchen Server und Rechenzentren in Deutschland in diesem Jahr 10,1 Terawattstunden (TWh) Strom. Das entspricht der Stromproduktion von vier mittelgroßen Kohlekraftwerken und einem Anteil von rund 1,8 Prozent am gesamten Stromverbrauch hierzulande. Die Stromkosten für die rund 2,2 Millionen installierten Server betragen in diesem Jahr 1,1 Milliarden Euro. Die Server und zentrale IT von kleineren Verwaltungen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit je bis zu 250 Mitarbeitern verbrauchen rund 3,6 TWh. Damit sind Energiekosten von 400 Millionen Euro verbunden. „Erfahrungsgemäß lassen sich durch eine erste Energieanalyse und einfache Sparmaßnahmen im Schnitt rund 20 Prozent an Energie einsparen“, sagt Jetter. Sollte dieses Potenzial erschlossen werden, könnten allein im deutschen Mittelstand und bei kleineren Verwaltungen in den Jahren 2009 und 2010 die Energiekosten um rund 200 Millionen Euro gesenkt werden. Falls der Mittelstand umfangreiche energieeffizienz-steigernde Maßnahmen umsetzt, kann er laut Studie in den Jahren 2009 bis 2013 seine Energiekosten bei Servern und Rechenzentren sogar um rund 1,3 Milliarden Euro verringern.
Der Leitfaden wurde im Rahmen des IT-Gipfels entwickelt und ist im IT-Aktionsplan der Bundesregierung erwähnt. Erste Praxistests hat der Check bereits bestanden. Die Rechenzentren des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie sowie des Otto-Versands sind mit ihm erfolgreich auf ihre Energieeffizienz überprüft worden.
Redaktion